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Glücksspielsucht

Was ist eigentlich Glücksspielsucht?

In Niedersachsen können aktuell rund 460.500 Menschen als glücksspielsüchtig bzw. -suchtgefährdet bezeichnet werden.

Betroffene Spieler*innen sowie die Angehörigen finden Hilfe in Niedersachsen an 24 Standorten mit einer speziell geschulten Glücksspielsuchtfachkraft.

Im bundesweiten Suchthilfesystem sind die Spielenden an Geldspielgeräten mit über 70 Prozent die mit Abstand größte Gruppe der Menschen mit Glücksspielproblemen.

Glücksspielsucht hat in vielen Fällen auch Folgen für Familienmitglieder, Freunde oder Arbeitskollegen von Betroffenen. Die Fachambulanzen bieten deshalb nicht nur Hilfsangebote für Spielsüchtige, sondern auch für Angehörige, die unter der Spielsucht leiden.

Die Zahlen der Glücksspielabhängigen sind besorgniserregend und erfordern ein breites Beratungs- und Behandlungsangebot für Betroffene und deren Angehörige.

Von den krankhaften Glücksspielen sind vorwiegend Männer (90%) betroffen, meist im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Besonders anfällig sind diejenigen, die bereits im Jugendalter mit dem Glücksspielen angefangen haben.

 

Die Wissenschaft weist den verschiedenen Glücksspielformen unterschiedliche Suchtpotenziale zu. So sind beispielsweise Geldspielgeräte in Spielhallen und gastronomischen Betrieben besonders risikoreich. Dies bildet sich auch in der Beratungspraxis ab: Über 80% der Personen, die in die niedersächsischen Beratungsstellen kommen, sind von Geldspielautomaten abhängig und haben dabei nicht nur die Kontrolle über das Glücksspiel verloren. Das verspielte Geld und die Konsequenzen daraus haben bereits viele Familien ruiniert. Sie leiden unter den weitreichenden negativen psychosozialen und materiellen Folgen wie hohen Spielschulden, wirtschaftlicher und sozialer Notlage bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes.

Um den Weg in die Glücksspielsucht zu vermeiden sowie den bereits Betroffenen wie auch Angehörigen Hilfen anbieten zu können, hat das Land Niedersachsen seit 2008 an 24 Standorten Fachkräfte für Glücksspielsuchtprävention und -beratung in das bestehende Suchthilfesystem integriert.

Zusätzlich zu den Hilfsangeboten in Form von ambulanter oder stationärer Therapie kann die Spielersperre dazu beitragen, den Weg aus der Glücksspielsucht zu unterstützen.

Seit dem 01. Juli 2021 gibt es bundesweit diese Möglichkeit. Die zentrale Spielersperre dient dem Schutz der Spieler*innen, um riskantem Glücksspiel und der Entwicklung einer Glücksspielsucht und deren Folgen vorzubeugen. Sie ermöglicht den anbieter- und spielformübergreifenden Ausschluss von nahezu allen legalen Glücksspielen.  Glücksspielanbieter sind verpflichtet, vor jeder Spielteilnahme einen Abgleich der Personendaten mit der bundesweiten Sperrdatei OASIS vorzunehmen. Ist dort eine Sperre hinterlegt, wird die Teilnahme am Glücksspiel verwehrt.

Folgende in Deutschland zugelassene Anbieter von Glücksspielen sind an die bundesweite Sperrdatei OASIS angeschlossen: Betreiber von Spielhallen (mit Geld- und Warenspielgeräten) und Spielbanken; Veranstalter (und Vermittler) von Sportwetten, Online-Casinospielen, Online-Poker, virtuellen Automatenspielen; Anbieter von Lotterien, die häufiger als zweimal pro Woche veranstaltet werden; Anbieter von Pferdewetten im Internet; gewerbliche Spielvermittler und Buchmacher; Aufsteller von Geld- oder Warenspielgeräten in Gaststätten.

Kontakt

So erreichen Sie unsere Ansprechpartnerinnen zum Thema Glücksspielsucht: 

Nicole Müller
Tel. 05401 3658710
nicole.mueller@remove-this.diakonie-os.de

Melanie Schubert
0541 940-1041
melanie.schubert@remove-this.diakonie-os.de

 

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