Betriebssozialarbeit für Auszubildende in der Pflege
Während bereits ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht, wird im Durchschnitt jeder vierte Ausbildungsvertrag in der Pflege vorzeitig gelöst[1]. Private, gesundheitliche oder ausbildungsbedingte Gründe können dazu führen, dass angehende Pflegefachkräfte ihre Ausbildung nicht abschließen (können) und Ausbildungsbetriebe Nachwuchskräfte verlieren. Dieser Herausforderung begegnen wir mit unserem Angebot der Betriebssozialarbeit.
Wir bieten Auszubildenden in der Pflege als neutrale Instanz Unterstützung an, indem wir sie bei der Bewältigung von beruflichen, gesundheitlichen und sozialen Hürden unterstützen. Das Projekt Betriebssozialarbeit für Auszubildende in der Pflege richtet sich an die Auszubildenden aller Pflegeeinrichtungen im Landkreis Osnabrück. In einem vertraulichen Gespräch schauen wir zunächst auf die individuellen Themen und Schwierigkeiten. Die Anliegen können vielfältig sein und von privaten Sorgen über gesundheitliche Belastungen bis hin zu schulischen oder betriebsinternen Problemen reichen. Wir nehmen uns Zeit und bieten einen Raum, um die Situation zu betrachten. Gemeinsam suchen wir dann nach individuellen Lösungswegen und vermitteln bei Bedarf an weiterführende Hilfen der Diakonie, der Kommune oder weiterer freier Träger in Stadt und Landkreis Osnabrück weiter.
[1] vgl. Kotte, V. (2018): „Durchläufer“ und „Drop-Outs“. (Dis-)Kontinuitäten von Ausbildungsverläufen im dualen System. In: Zeitschrift für Pädagogik 64 (2018) 4, S. 441-460
Mit welchen Problemen kann ich zur Beratung kommen?
Wir sind für Auszubildende da, wenn...
- Ausbildungsbedingte und/oder schulische Probleme (z. B. Unzufriedenheit, Konflikte, Leistungsdruck, unzureichende Anleitung,…)
- Gesundheitliche Themen (z. B. Stress, Suchterkrankungen, ,…)
- Private und persönliche Sorgen (z. B. finanzielle Sorgen, Partnerschaftsprobleme, Erziehungsprobleme, Vereinbarkeit von Familie und Beruf,…)
- Umgang mit Behörden (z. B. Sprachbarrieren,…)
- Hilfe in akuten Krisen (z. B. Abbruchgedanken, Trennung oder Tod naher Angehöriger,…)
- u.v.m.
vorliegen.

Wir sind für Pflegeschulen und Praxiseinrichtungen da, wenn...
- Kündigungsgedanken (z. B. Verhalten von Auszubildenden,…)
- Fehlzeitquote
- Unzuverlässigkeit (z. B. Unpünktlichkeit, verspätete oder fehlende Abmeldung bei Krankheit,…)
- u.v.m.
auffallen.
Im Zentrum des Projekts stehen die Auszubildenden mit ihren individuellen Problemlagen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, ihnen wertschätzend zu begegnen und jede:n Einzelne:n im Beratungsprozess ganzheitlich zu betrachten. Wir verstehen uns als unabhängig und legen größten Wert auf eine vertrauensvolle Atmosphäre, die zu einem offenen Dialog einlädt. Weiterhin ist eine partizipative, bedarfs- und lösungsorientierte Arbeitsweise für uns zentral.
Wie nehme ich Kontakt auf?
Wo findet die Beratung statt?
Das Beratungsgespräch ist kostenlos und vertraulich. Dies kann persönlich (ortsunabhängig), telefonisch oder online stattfinden. Zudem bieten wir in einigen Bildungseinrichtungen bereits Sprechstunden an.

Welche kostenlosen Gruppenangebote und Seminare gibt es?
Neben der Einzelfallhilfe werden auch Gruppenangebote und Seminare bedarfsadäquat entwickelt und implementiert. Die thematische Ausrichtung ist abhängig von den Bedarfen der Zielgruppe (z. B. Resilienz, Zeit- oder Stressmanagement, Finanzcoaching, Umgang mit Konflikten).
Aktuell bieten wir folgende kostenlose Gruppenangebote zu den Themen
- Spracherwerb
- Gesund durch die Ausbildung
- Konfliktmanagement und Mobbing
für Auszubildende aller Pflegeeinrichtungen im Landkreis Osnabrück an. Die Dauer beträgt jeweils ca. 90 Minuten.
Mit den aktuellen Gruppenangeboten verfolgen wir das Ziel, die Fähigkeiten, Kompetenzen und Ressourcen der Auszubildenden zu stärken, damit sie gut durch die Ausbildung kommen. Die Angebote können in den Räumlichkeiten der Praxiseinrichtung, der Pflegeschule oder der Diakonie Osnabrück Stadt und Land organisiert werden und finden ohne Lehrpersonal oder Vorgesetze/n statt.
Zudem bieten wir ein Einführungsseminar für Praxisanleitende zum Thema „Fürsorgegespräch in Form eines konstruktiven Feedbacks“ an. Weitere Informationen auf Anfrage.

Ghina Pertsch
Mobil 0176 15200339
ghina.pertsch@ diakonie-os.de
Lydia Gnida
Mobil 0176 15200439
lydia.gnida@ diakonie-os.de