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Ausstellung

Die Ausstellung „Rosenstraße 76“ steht in Form einer nachgestellten Wohnung exemplarisch für einen der Orte, an denen Menschen psychisch erniedrigt, geschlagen, vergewaltigt und manchmal auch getötet werden.

Sie können in der Ausstellung auf Entdeckungsreise gehen. Anhand der Einrichtungsgegenstände und angehängter Beschreibungen wird schnell deutlich, dass die vertrauten vier Wände ein bedrohlicher Ort sein können, in dem es Gefahren und keinen Schutz gibt.

Die Ausstellung informiert und überrascht, berührt und rüttelt auf. Sie macht wütend und manchmal auch sprachlos. Aber sie entlässt ihre Besucherinnen und Besucher nicht in Depression oder Ratlosigkeit, sondern weist auf Chancen und Wege hin, mit denen sich häusliche Gewalt überwinden lässt. 

Bei einem Ausstellungsbesuch erfahren Sie, welche Unterstützungsangebote und erfolgreichen Strategien es gegen häusliche Gewalt gibt und wie Sie selbst zu einer Verbesserung der Problematik beitragen können.

Während der Öffnungszeiten stehen Fachkräfte oder geschulte Mitarbeitende für Fragen oder Gespräche zur Verfügung.

Download Flyer "Rosenstraße 76"

Entwicklung

Die „Rosenstraße 76“ wurde 2005 von „Wort für Werk“ (Thomas Knödl) für „Brot für die Welt“ und das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) konzipiert.

Als Wanderausstellung beeindruckte sie an zahlreichen Veranstaltungsorten in ganz Deutschland. 
2011 war die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Frauenberatungsstelle erstmalig in Osnabrück zu sehen. Über 800 Besucherinnen und Besucher in 12 Tagen belegten eine große Resonanz und Aufmerksamkeit für diese Problematik. Vor diesem Hintergrund sprachen sich die mitwirkenden Institutionen dafür aus, die „Rosenstraße 76“ möglichst langfristig in Osnabrück einzurichten.

Auf Initiative des Ev.-luth. Kirchenkreises Osnabrück und in Kooperation mit der Polizeiinspektion Osnabrück sowie den Beratungs- und Interventionsstellen bei häuslicher Gewalt (BISS) in Stadt und Landkreis Osnabrück konnte das Projekt in Trägerschaft der Diakonie Osnabrück Stadt und Land im Jahr 2014 auf den Weg gebracht werden. 

Seit März 2016 ist die „Rosenstraße 76“ nun in Form einer Dauerausstellung für mehrere Jahre in den Berufsbildenden Schulen (BBS) der Stadt Osnabrück am Pottgraben zu besichtigen.

Rahmenprogramm

Mit der interaktivem Ausstellung Rosenstraße 76 und dem ergänzenden Rahmenprogramm - bestehend aus Informationsveranstaltungen zu Hilfsangeboten, Fachvorträgen, Gottesdiensten etc., wird das Ziel verfolgt, dem oft noch tabuisierten Thema Häusliche Gewalt mehr Aufmerksamkeit in und um Osnabrück zu verschaffen. 

Informieren Sie sich gerne in der Rubrik Aktuelles über anstehende Veranstaltungen. 

Leichte Sprache

Mit dem Konzept der „Leichten Sprache“ ermöglichen wir in der Ausstellungspräsentation auch Menschen einen Zugang zur Thematik der häuslichen Gewalt, die die Informationen aufgrund von Sprachbarrieren nicht so leicht aufnehmen können. Im Sinne der Inklusion sollen hiervon Menschen mit Beeinträchtigung und/oder Lernschwierigkeiten oder auch Menschen mit Migrationshintergrund profitieren.

Die vierzig Informationstafeln wurden in die „Leichte Sprache“ übersetzt und mit Illustrationen und Bildern versehen. Sie haben vom Büro für Leichte Sprache und Barrierefreiheit das Prüfsiegel des Netzwerks Leichte Sprache erhalten und sind damit zertifiziert. Die Zeichnungen hat der Osnabrücker Künstler und Grafiker Olaf Thielsch gefertigt.

Gewalt in der Pflege

Mit dem in der Rosenstraße 76 neu eingerichteten Pflegezimmer wird die Ausstellung um das Thema Gewalt in der Pflege erweitert.

Obwohl Aggression und Gewalt leider auch zum Pflegealltag gehören können, existieren noch deutlich zu wenig strukturelle Angebote zur Prävention und Aufarbeitung. Zur Vermeidung von Gewalt und zum Opferschutz möchte unsere interaktive Ausstellung das Tabuthema „Gewalt in der Pflege“ zur Sprache zu bringen und dazu beitragen, es aus dem Dunkelfeld herauszuholen.

Als Zielgruppe wollen wir insbesondere Pflegekräfte und Auszubildende in Pflegeberufen (z.B. Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen, Heilerziehungspfleger:innen) sowie pflegende Angehörige oder Selbsthilfegruppen ansprechen. Die Pflegepersonen sollen für die Thematik sensibilisiert und vor allem über Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten informiert werden.

Ein Ausstellungsbesuch inklusive der Besichtigung des Pflegezimmers dauert 120 Minuten und beinhaltet sowohl die Thematik der häuslichen Gewalt als auch das Thema Gewalt in der Pflege.

Ablauf des Ausstellungsbesuchs

Ein Ausstellungsbesuch hat eine Dauer von ca. 90 Minuten und wird von zwei geschulten Mitarbeitenden begleitet. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik folgt die eigenständige Besichtigung der Ausstellung. 

Im Anschluss an die Besichtigung findet eine Nachbereitung statt, in der den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit gegeben wird, ihren Eindrücken, Beobachtungen und auch ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen. 

Abschließend werden die Interventionskette bei häuslicher Gewalt und Hilfeangebote in Stadt und Landkreis Osnabrück vorgestellt. 

Möchten Sie auch das Pflegezimmer zum Thema "Gewalt in der Pflege" besuchen, so verlängert sich der Ausstellungsbesuch auf 120 Minuten. In der Nachbereitung wird die Interventionskette bei häuslicher Gewalt dann um Hilfsangebote zur Thematik Gewalt in der Pflege ergänzt.

Umfangreiche Informationsmaterialien stehen zur Verfügung.

Informationen für Schulen

Schulklassen ab der  9. Klassenstufe sind herzlich eingeladen, mit ihren Lehrkräften die Ausstellung „Rosenstraße 76“ zu besuchen.

Wir möchten anregen, das Thema der häuslichen Gewalt in den Lehrplan zu integrieren. Damit soll erreicht werden, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren, bevor sie das Schulsystem verlassen. 

Der Charakter der Ausstellung ist niedrigschwellig. Jeder entscheidet selbst darüber, wie intensiv er bzw. sie sich mit der Thematik auseinandersetzen kann und möchte. In jedem Fall sollten die Jugendlichen auf die Thematik und die Eindrücke, mit der sie in der Ausstellung konfrontiert werden, inhaltlich vorbereitet werden.

Aus diesem Grund bieten wir für Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen eine dreistündige Fortbildung zum Thema „Häusliche Gewalt“ an. Sie gewährleistet die sensitive Vorbereitung der Schüler*innen auf die Problematik und ist daher im Vorfeld des ersten Ausstellungsbesuchs obligatorisch.

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