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Zocken stoppen!

Unter diesem Motto fand der diesjährige Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Auch in diesem Jahr war, am Mittwoch, 28. September, wieder eine besondere Aktion geplant, um auf die Gefahren der Glücksspielsucht aufmerksam zu machen.

Im Fokus des diesjährigen Aktionstages stand die Spielersperre. Hiermit haben glückspielsüchtige bzw. suchtgefährdete Menschen die Möglichkeit, sich von legalen Glücksspielen auszuschließen. Diese Sperre ist sowohl anbieter- als auch spielformübergreifend. Vor jeder Spielteilnahme ist der Glücksspielanbieter verpflichtet, die Daten der Person mit der bundesweiten Sperrdatei OASIS abzugleichen – ist dort eine Sperre vermerkt, muss die Teilnahme am Glücksspiel verwehrt werden.

Am diesjährigen Aktionstag hat unsere Kollegin für Glücksspielsucht aus der Fachstelle Sucht in Georgsmarienhütte, Nicole Müller, einige Spielhallen besucht, um dort sowohl mit Spielerinnen und Spielern, als auch mit Servicekräften ins Gespräch zu kommen. Kärtchen mit einem QR-Code zur Selbstsperre sollten auf die Hilfemöglichkeit hinweisen und die Spielerinnen und Spieler für die Gefahren der Glücksspielsucht sensibilisieren.

In Niedersachsen können rund 460.500 Menschen als glücksspielsüchtig bzw. suchtgefährdet bezeichnet werden.1 „Die Spielersperre kann dazu beitragen, den Weg aus der Glücksspielsucht zu unterstützen“, so Martina Kuhnt von der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS).

Auf ihrem Weg durch die Spielhallen im Landkreis Osnabrücks hat Nicole Müller einige Erfahrungen gesammelt. In keiner der Spielhallen wurde eine Ausweiskontrolle durchgeführt, auch fehlte es in fast jeder Spielhalle an Infomaterialien und Hilfe-Adressen – vielen Servicekräften mangelt es an Wissen und Informationen. Eine Servicekraft berichtete, dass sich die Menge an Spielerinnen und Spielern zwar durch das Rauchverbot, die hohen Lebenserhaltungskosten und die Ausweiskontrollen verringert habe, jedoch gäbe es immer noch viele Menschen mit einem ungesunden Spielverhalten. Durch Gespräche mit Spielerinnen und Spielern fand Nicole Müller jedoch auch heraus, dass die Spielsperre eine hilfreiche Option darstellt, an der Interesse besteht. Häufig passiert es auch jetzt schon, dass Spieler aufgrund einer Spielsperre keinen Zugang zu Spielhallen bekommen.

1Abgeleitet aus den Zahlen von: Buth, S./ Meyer, G. & Kalke, J. (2022): Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung – Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg.

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