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TelefonSeelsorge im zweiten Pandemie-Weihnachten gesprächsbereit – Telefon, Chat, Mail stehen auch über die Festtage rund um die Uhr zur Verfügung

Berlin, 17. Dezember 2021 – Die TelefonSeelsorge geht im zweiten Corona-Winter von einer schwierigen Weihnachtszeit für viele Menschen aus. Das Sorgentelefon ist wie immer an allen Feiertagen rund um die Uhr besetzt. Und auch Mail und Chat sind über Weihnachten und den Jahreswechsel verfügbar.

„Weihnachten gilt in unserer Gesellschaft als positiver Jahreshöhepunkt. Für die Einsamen, Kranken und auch für viele beruflich oder familiär gestresste Menschen ist das Fest häufig eher ein Tiefpunkt“, stellt Michael Hillenkamp, Vorsitzender der TelefonSeelsorge Deutschland (TSD) fest. „Durch die nach wie vor ungebrochene Pandemie verschlechtern sich auch für die anderen erneut die Aussichten auf eine fröhlich-festliche Zeit mit der Familie. Für alle, die in dieser Zeit eine Anlaufstelle für Sorgen, Nöte, Stress benötigen, wollen wir da sein.“

Bereits seit November stellt TelefonSeelsorge fest, dass vermehrt Anrufe, Mails und Chats um das Pandemie-Thema kreisen. Nicht allen geht es dabei um Weihnachten. Geimpften wie Ungeimpften macht die Corona-Lage insgesamt zu schaffen, wenn auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

„Aufgrund der besorgniserregenden Entwicklung der Inzidenzzahlen, des wachsenden Unmuts der Geimpften über Ungeimpfte und der Klage über Ausgrenzung von Ungeimpften stiegen ab der Novembermitte die Gespräche zu diesem Thema deutlich an“, konstatiert Ludger Storch, Leiter der Dienststelle in Bochum und Sprecher der Fachgruppe Statistik bei TSD. „Sie blieben mit elf Prozent im Monatsdurchschnitt unter den Zahlen des Novembers 2020 (14,5 Prozent), stiegen jedoch regional, insbesondere in den ost- und süddeutschen Bundesländern teils auf über 20 Prozent.“

Die Corona-Lage betrifft die TelefonSeelsorge in der Weihnachtszeit aber auch organisatorisch. Wie überall mussten und müssen Hygienekonzepte und damit der größtmögliche Schutz vor Ansteckungen überprüft und angepasst werden. Das betrifft auch die Dienstpläne, wenn Mitarbeitende mit Vorerkrankungen keine Dienste machen wollen oder können. Dennoch werden über Weihnachten die verfügbaren Leitungen auch besetzt werden können.

„Wir tun unser Bestes für größtmögliche Erreichbarkeit auf allen unseren Kanälen“, versichert Frank Ertel, gemeinsam mit Michael Hillenkamp Vorsitzender von TSD. „Denn wir wissen, dass wir gerade in der emotional immer und dieses Jahr ganz besonders aufgeladenen Weihnachtszeit für viele Menschen ein wichtiges Ventil und ein Schutz vor dem Abrutschen in die Depression sein können“.

TelefonSeelsorge ist erreichbar unter den Telefonnummern 0800-111-0-111 und 0800-111-0-222. Wer TelefonSeelsorge lieber per Mail oder Chat erreichen möchte, kann sich unter https://online.telefonseelsorge.de registrieren.

 

 

Hintergrundinformation

Mit mehr als 7.700 geschulten Ehrenamtlichen in 104 Städten oder Regionen ist die Telefonseelsorge deutschlandweit tätig. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu ermöglichen, stehen Mitarbeitende ganzjährig rund um die Uhr am Telefon zur Verfügung. Die Telefonseelsorge berät Menschen jeder Nationalität, jedes Geschlechts, jeder Konfession und jedes Alters. Sie verpflichtet sich zu weltanschaulicher Neutralität. Alle Beratungsangebote, auch die Vorort-Beratung, sind anonym und kostenfrei. Seit 1995 bietet TelefonSeelsorge auch Online-Beratung, zunächst per Mail, inzwischen zusätzlich auch per Chat an. Sie wird von rund zwei Drittel der Dienststellen zusätzlich zum rund um die Uhr erreichbaren Telefondienst angeboten.

An insgesamt 25 Standorten gibt es auch Beratung vor Ort. Da es hier auch zu einem längerfristigen Beratungssetting kommen kann, arbeiten in der Vor-Ort-Beratung überwiegend hauptamtliche Kräfte mit einschlägiger beruflicher Ausbildung. Durch den unkomplizierten Zugang zu den Offene-Tür-Stellen, die während ihrer Öffnungszeiten einfach zur Beratung betreten werden können, ist eine schnelle, niederschwellige Krisenintervention möglich.

Mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ bietet die Telefonseelsorge auch Hilfe zur Selbsthilfe bei depressiven Gefühlen und Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige.

2020 wurden 1.027.450 telefonische und 41.439 persönliche Beratungsgespräche geführt. Es wurden 44.600 Mails geschrieben und es wurde 33.578-mal gechattet.

Dank der Unterstützung der Deutschen Telekom sind die Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 seit 1997 gebührenfrei.

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