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Diakonie Osnabrück hilft Explosionsopfern von Beirut – Traumaexpertin schult Multiplikatoren mittels Videokonferenz

Die Explosion von Beirut liegt 8 Wochen zurück und ist fast schon wieder vergessen. Aber die psychischen Belastungen für die Betroffenen sind noch lange nicht vorbei.

„Eine Stadt ist traumatisiert“, weiß Friedemann Pannen, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück, zu berichten. Er steht seit Jahren in Kontakt zu einer methodistischen Freikirche in Beirut. „Die Gemeindeglieder engagieren sich mit medizinischer Hilfe, einer Kleiderkammer und Bildungsangeboten im Stadtteil Ashrafieh.“ Dieser ist am 4. August sehr stark zerstört worden. „Da war es selbstverständlich zu helfen!“. Zunächst wurde laut Pannen ein Koffer voll Medikamenten, Impfstoff und Verbandsmaterial nach Beirut gebracht. Aus Spendengeldern konnte diese Ersthilfe finanziert werden.

„Jetzt zeigen sich die traumatischen Folgen der gewaltigen Explosion immer deutlicher“, so Pannen, der in ständigem Austausch mit den Helfern der Gemeinde in Beirut steht. Da war es selbstverständlich, dass wir als Diakonie Osnabrück unterstützen, „denn wir haben Erfahrung in der Behandlung von Menschen mit Traumata.“

Die Traumatherapeutin Christiane Buddenberg von der Diakonie Osnabrück schult nun Multiplikatoren aus dem Leitungsteam der Beiruter Gemeinde. Dies geschieht per Videokonferenz. Ziel der Beratungen ist es, psycho-edukative Hintergründe zur Entstehung und zum Verständnis eines Traumas zu vermitteln. Die Ehrenamtlichen der Beiruter Gemeinde sollen „Sofortmaßnahmen“ kennenlernen. „Es geht um die Wiedererlangung der Selbstwirksamkeit“, so Buddenberg. „Was kann helfen, den Stress zu reduzieren?“ Dabei spielen Stabilisierungs-maßnahmen und der Umgang mit sog. Triggern eine wichtige Rolle. 
Zurzeit werde in der Gemeinde ein psychologisches Beratungszentrum aufgebaut, „denn Traumatherapie lässt sich nicht per Videokonferenz und dazu noch in einer fremden Sprache durchführen.“ Das müsse vor Ort geschehen, berichtet Pannen und fügt hinzu: „Die Diakonie Osnabrück will mit ihrem Engagement dazu beitragen, die Zeit bis zum Start der Beratungsarbeit im Land zu überbrücken.“

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