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Unerhört! Diakonie Kampagne ruft auf: Zuhören statt Verurteilen.

Osnabrück. Unerhört! Diese Flüchtlinge. Unerhört! Diese Obdachlosen. Mit solch provozierenden Titeln spielt die Kampagne der Diakonie Deutschlands. Die Diakonie Osnabrück unterstützt diese Aktion, die mittlerweile auch in Osnabrück angelaufen ist.

„Unerhört!“ nutzt die Doppeldeutigkeit des Begriffs. Manches ist unerhört, was uns zu Ohren kommt. Das regt zu Widerspruch an und empört. Das kann so nicht stehen bleiben. „Wir wollen uns als Diakonie empören, wenn in Städten wie Osnabrück für Menschen nicht ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Wir wollen widersprechen, wenn klischeehaft über die Adressatinnen und Adressaten unserer Arbeit geredet wird. Reagieren wir deutlich, wenn wieder einmal Stammtischparolen über Flüchtlinge gedroschen werden“, fordert Friedemann Pannen, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück.
Unerhört bedeutet für viele Menschen aber auch, dass sie selbst häufig unerhört bleiben. Sie haben das Gefühl, nicht gehört und in einer immer komplexeren Welt mit hohem Tempo an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu werden. „Wir sind der Meinung, dass jede Lebensgeschichte ein Recht hat, gehört zu werden. Die Aufgabe der Diakonie ist es, nichts unerhört zu lassen“, so Pannen. „Wir hören bewegende Geschichten in unseren Beratungen, in den Pflegediensten und Häusern, in den Familien, die wir beraten und in Wohngruppen für Jugendliche, in den Kitas und an den Schulen – wir hören zu statt zu verurteilen“, beschreibt der Geschäftsführer den Kern der diakonischen Arbeit. 

Die Kampagne ist umstritten. „Political correctness“ fehle ihr, meinen Einige. „Ja, es ist daran vielleicht nicht alles korrekt. Der Begriff „obdachlos“ ist z.B. veraltet“, so Pannen weiter und ermuntert abschließend: „Unerhört! Solch eine Kampagne. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild!“.

www.unerhört.de
 

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