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Personalengpässe in der Pflege

Mit großem Unverständnis hat die Diakonie Osnabrück Stadt und Land die Pressemeldung des Landes Niedersachsen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht vom 8. März zur Kenntnis genommen. Darin wird die Gesundheitsministerin Daniela Behrens zitiert: „Wir erwarten keine Personalengpässe, denn rund 95 Prozent der Beschäftigten sind vollständig geimpft.“

„Natürlich wird es in unseren Pflegeeinrichtungen wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht keine Versorgungslücken geben“, entgegnet Sascha Rehberg, Geschäftsführer Altenhilfe der Diakonie Osnabrück. Allerdings verschärfe die einrichtungsbezogene Impfpflicht die sowieso schon sehr angespannte Personalsituation in den Pflegeeinrichtungen.

„Wenn die Ministerin davon ausgeht, dass 5% weniger Personal zu keinen Engpässen führen würde, dann hat sie offenkundig den Ernst der Lage in der niedersächsischen Pflege noch nicht realisiert. Entweder geht sie davon aus, dass wir 5% zu viel Personal haben, auf das wir jetzt einfach verzichten könnten, was definitiv nicht der Fall ist, oder aber sie verkennt, dass Personalengpässe in der Pflege nicht erst seit der Pandemie vorhanden sind. Deren Bewältigung ist immer auch zu Lasten der Pflegekräfte gegangen“, so Rehberg.

Viele Mitarbeitenden in der Pflege seien bereit, kurzfristig einzuspringen, Mehrarbeit zu leisten und würden sich oft weit über das geforderte Maß hinaus einsetzen. „Das hat die Pandemie gezeigt. Trotz Erkrankungen, Quarantänen und sehr viel Mehrarbeit kam es in den Einrichtungen zu keinen Versorgungslücken. Das verdanken wir den Pflegekräften, die mittlerweile erschöpft sind und dringend Entlastung bräuchten.“ Jetzt einfach noch einmal 5% weniger Personal, das bringe einzelne Einrichtungen an den Rand ihrer Möglichkeiten.

Zudem sei bekannt, dass viele pflegende Angehörige, die dringend auf professionelle Hilfe angewiesen sind, diese aufgrund des Fachkräftemangels nicht erhielten. Sie werden zusätzlich darunter leiden, dass mit der einrichtungsbezogenen Impflicht den Pflegeeinrichtungen Mitarbeitende verloren gingen.

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