"Gewalt in der Pflege" - Interaktive Dauerausstellung "Rosenstraße 76" eröffnet neuen Themenbereich
Neu aufgenommen wurde die Thematik „Gewalt in der Pflege“. Dazu wurde eigens ein Pflegezimmer eingerichtet und dieses kann nun in ähnlicher Weise, wie die gesamte Ausstellung, von den Besucher*innen „entdeckt“ werden. Zielgruppe dieses Ausstellungsbereiches sind vor allem Pflegefachkräfte und pflegende Angehörige. Die Ausstellung möchte auch dieses Thema aus der Tabuzone herausholen. Dabei geht es jedoch nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Sensibilisierung für eine für viele Betroffene belastende Situation. Informationen über Hilfeangebote sollen Lösungswege aufzeigen und möglichst in eine Hilfekette weiterentwickelt werden, wie es bei der häuslichen Gewalt erfolgreich praktiziert wird.
Seit der Eröffnung im März 2016 wurden nahezu 10.000 Besucherinnen und Besucher gezählt, die sich zum Thema „Häusliche Gewalt“ informieren konnten. Um zukünftig barrierefrei besucht werden zu können, wurde die gesamte Ausstellungspräsentation jetzt unter dem Aspekt der „Leichten Sprache“ mit neuen Informationstafeln ausgestattet. Die leicht verständlich formulierten Texte wurden von Martin Lotze und seinem Team des Büros für leichte Sprache zertifiziert und werden dabei sämtlich auch mit Illustrationen und Zeichnungen unterstützt, die von dem Osnabrücker Künstler und Grafiker Olaf Thielsch gefertigt wurden. Hiervon können u.a. Menschen mit Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten und auch Menschen mit Migrationshintergrund profitieren.
Christiane Mollenhauer, Geschäftsführerin der Diakonie Osnabrück Stadt und Land, begrüßte namentlich Birgit Strangmann, Bürgermeisterin Stadt Osnabrück und Kreisrat Matthias Selle zur Mitwirkung an der offiziellen Eröffnung. „Erfolgreiche Gewaltprävention ist immer Teamarbeit“, ein herzliches Willkommen richtete sie auch an die zahlreichen Vertreter*innen der kooperierenden Einrichtungen und die ehrenamtlich Mitarbeitenden, die als Gäste an der kleinen Feier teilnahmen. Boris Pistorius, Nds. Minister für Inneres und Sport und Schirmherr der Osnabrücker Ausstellung, hatte ein wertschätzendes Videogrußwort geschickt und Dank, gute Wünsche und weitere Informationen übermittelt.
Sehen Sie hier das Grußwort von Boris Pistorius
Projektleiterin Melina Wischmeyer stellte die neuen Bereiche vor und nahm die Gäste mit auf eine digitale Roomtour. „Hier wohnt Oma Erna“: der Film-Rundgang durch ihr Pflegezimmer war für alle Gäste spürbar beklemmend und machte betroffen. „Gut, dass die realen Ausstellungsbesuche stets begleitet werden und so Fragen und Sorgen mit Informationen und Hilfeangeboten beantwortet werden können“, waren sich Birgit Strangmann und Matthias Selle einig und wünschten der Ausstellung mit ihren neuen Entwicklungen viel Erfolg. Moderator Burkhard Teschner freute sich, dass zukünftig weitere Besuchergruppen Zugang zu dem Thema finden können und hofft, dass dieses wichtige Angebot verstetigt werden kann.
Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet: