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"Außergewöhnliche Kooperation": Osnabrücker Babylotsinnen machen weiter

Vier benachbarte Jugendämter aus zwei Bundesländern, zwei Geburtskliniken und zwei konfessionelle Jugendhilfeträger machen es möglich: Durch das gemeinsame finanzielle Engagement wird das seit 2020 bestehende Osnabrücker Babylotsenprojekt bis Ende 2024 fortgeführt.

Seit 2020 beraten die Babylotsinnen in den beiden Geburtskliniken in Osnabrück zu allen Fragen rund um Baby und Elternschaft – vor der Geburt ebenso wie danach. In einem vertraulichen Gespräch wird geklärt, was Schwangere, Mütter und ihre Familien in ihrer neuen Lebenssituation benötigen und wo Sie Unterstützung bekommen können. Die Babylotsinnen informieren über passende Angebote vor Ort und in der Region und sind als Ansprechpartnerinnen unabhängig vom medizinischen und pflegerischen Krankenhaus-Setting verfügbar. Die Beratung zu diesem sensiblen Zeitpunkt (auch nach der Geburt zu Hause) ist freiwillig und kostenlos.

Im Marienhospital Osnabrück wird das Angebot in Kooperation vom  Sozialdienst katholischer Frauen Osnabrück Stadt und Landkreis e.V. , am Klinikum Osnabrück von der Diakonie Osnabrück Stadt und Land gGmbH durchgeführt. In den ersten drei Jahren konnte das Projekt im Wesentlichen durch die Deutsche Fernsehlotterie finanziert werden – das Bistum Osnabrück und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers haben zusätzlich bezuschusst.

Der Aufbau dieses anspruchsvollen, nach dem Konzept „SEEYOU“ zertifizierten, Programms im Zeitraum von 2020 bis 2022 war in den Pandemiejahren besonders herausfordernd. Inzwischen hat sich das Angebot auf den Geburtsstationen bewährt. Es ist ein unverzichtbarer und mittlerweile etablierter Baustein zwischen Prävention und Kinderschutz an der wichtigen Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Frühen Hilfen.  Die Arbeit wurde neben den beteiligten Trägern und Kliniken auch intensiv durch die beteiligten Kommunen Stadt und Landkreis Osnabrück begleitet. Gemeinsam wurde eine Verstetigung des bewährten Programms angestrebt. Da sich bei der Auswertung der Daten herausstellte, dass auch ein relevanter Geburtenanteil auf Familien aus dem Kreis Steinfurt entfällt, wurde dort ebenso um Unterstützung geworben wie bei der Stadt Ibbenbüren. Auch hier entscheiden sich nach der Schließung der dortigen Geburtsklinik viele Familien für eine Entbindung in Osnabrück. Hilfreich dabei erwiesen sich auch die im benachbarten Nordrhein-Westfalen schon länger bestehenden positiven Erfahrungen mit dem Babylotsenprogramm an einer Geburtsklinik in Münster.

So konnte nach und nach ein außergewöhnliches Bündnis geschmiedet werden, das über Konfessions-, Stadt und Landesgrenzen hinaus ein wirksames und effizientes Angebot sicherstellt. Neben den beteiligten Kommunen, der Stadt und dem Landkreis Osnabrück zu gleichen Teilen sind der Kreis Steinfurt und die Stadt Ibbenbüren mit dem ihrem Geburtenanteil entsprechenden Betrag beteiligt. Die beiden Träger Diakonie und SkF erbringen ebenso wie die beiden Kliniken einen Eigenanteil.

Bei den 2136 Geburten im Marienhospital und 1500 im Klinikum im Jahr 2023 wurden alle Familien über das Babylotsen Beratungsangebot per Flyer informiert, 1240 Familien wurde das Angebot persönlich vorgestellt und 603 Familien nahmen eine weitergehende Beratung in Anspruch. In 48 Beratungen war auch das Thema Kindeswohlgefährdung zu klären.

Die Freude bei den beiden Babylotsinnen Sandra Kockmeyer und Corinna Kockläuner ist nun groß: ihre wichtige Arbeit ist für 2023 und 2024 gesichert und kann weiter gehen!

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