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Anzahl der Anträge auf Notbetreuung in Kitas steigt

Osnabrück. Die Lage für Kita-Kinder und ihre Familien, aber auch für Erzieherinnen und Erzieher wird problematischer. Seit Januar werden vermehrt Anträge auf Notbetreuung gestellt, weil Eltern über die Dauer des Lockdowns ihre innerfamiliäre Betreuung nicht mehr gewährleisten können.

Eva Fild, Diakonie-Geschäftsbereichsleitung für Kindertagesstätten, berichtet: „Wir erfahren in Gesprächen, wie sehr das Hin und Her und die Unsicherheit Eltern und ihre Kinder belastet, sowohl organisatorisch, aber auch emotional.“ Jeder von uns möchte, dass alle Kinder so schnell wie möglich wieder in die Kita gehen, ihre Freunde treffen und gemeinsame Zeit verbringen können. Die Betreuung in Kindertagesstätten ist für die Entwicklung eines jeden Kindes besonders wichtig. Die Kitas der Diakonie wollen natürlich auch dazu beitragen, dass Eltern ihrer Berufstätigkeit weiter nachgehen können. Deshalb ist es umso schmerzlicher, dass nunmehr schon seit einem Jahr Kitas nicht in vollem Umfang Kinder betreuen können und seit Januar nur die Hälfte der Plätze als Notbetreuung vergeben werden dürfen. Leider ist es so, dass die hohen Inzidenzwerte der Stadt alle Träger von Kindertagesstätten weiterhin zwingen, immer noch im Notbetreuungsmodus zu arbeiten. Somit können nicht alle Kinder dauerhaft betreut werden. Und die Frage, wer bleiben darf und wann wiederkommen kann, ist keine einfache. Es gibt Kriterien des Landes und der Stadt Osnabrück, im Rahmen dieser eine Auswahl getroffen wird: z.B. ob Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten und keine andere Möglichkeit der Kinderbetreuung haben, ob Kinder sprachlichen oder heilpädagogischen Förderbedarf haben oder Kinder in Familien mit Problemlagen leben. Eva Fild erklärt: „Es gibt nicht die eine korrekte Platzvergabe. Entscheidend ist nicht allein, wie viele Kriterien in welchem Umfang erfüllt werden. Entscheidend sind vielmehr die Gesamtsituation in der Familie und die Bedürfnisse des einzelnen Kindes, wie sie sich aus unserer Sicht darstellen. Ein solcher Abwägungsprozess läuft dabei nicht spannungsfrei.“ Die Leitungen der Kindertagesstätte müssen, u.a. auch mit den pädagogischen Fachkräften, fortwährend beurteilen, welche Kinder die Notbetreuungsplätze aus ihrer Sicht am dringendsten benötigen. Und sie müssen auch die manchmal harte Entscheidung treffen, welche Kinder sie leider nicht betreuen, bzw. nicht weiter betreuen können. „Wir haben Verständnis dafür, dass Eltern sich dabei mit ihren Anliegen und ihrer persönlichen Situation dabei nicht immer ausreichend berücksichtig fühlen. Wir können daher nur um Vertrauen werben, dass wir unsere Entscheidungen im Sinne der Kinder und Familien treffen“, so Fild weiter.
Die Einrichtungen informieren diesbezüglich immer so schnell wie möglich. Manchmal ist das aber leider sehr kurzfristig, weil sich das Infektionsgeschehen nicht planen lässt und dementsprechend die Vorgaben aus der Landesverordnung/der Stadt auch sehr kurzfristig bekannt werden. Manchmal bedeutet dies etwas mehr, manchmal sehr wenig Zeit. Eva Fild betont: „Wir wissen, wie schwierig kurzfristige Entscheidungen im Alltag umzusetzen sind. Somit nutzen wir auch unterschiedliche Kommunikationskanäle: Wir informieren in persönlichen Gesprächen, mit Elternbriefen, über Telefonketten und E-Mails.“

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