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40 Jahre Schwangerenberatung in Melle

Osnabrück. 1981 war die Geburtsstunde der staatlich anerkannten Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle in Melle, damals als Teil der Psychologischen Beratungsstelle des Kirchenkreises, heute des Integrativen Beratungszentrums des Diakonischen Werkes in Stadt und Landkreis Osnabrück.

Der Diakonie ist es immer ein großes Anliegen gewesen, Frauen und Familien in allen Belangen professionell zu unterstützen und Hilfe anzubieten. Damals wie heute kommen die Frauen zu uns, weil sie entweder Fragen zu Schwangerschaft und Geburt haben, sie rechtliche Aspekte zum Mutterschutz klären wollen, finanzielle Hilfe benötigen oder sie sich über Elterngeld oder Kindergeld informieren wollen.

Eine finanzielle Unterstützung, z.B. für die Erstausstattung des Babys, kann über erste Schwierigkeiten hinweghelfen. Über die Bundesstiftung Mutter-und-Kind können oftmals Hilfen beantragt werden, die den Start mit dem Kind erleichtern.

Die Schwangerschaftskonfliktberatung

Eine Schwangerschaft bringt aber nicht immer nur Freude mit sich. Frauen sind sich manchmal nicht sicher, ob und wie sie ein Leben mit Kind bewältigen können. Diese Frauen, aber auch Paare, benötigen dann eine sogenannte Schwangerschaftskonfliktberatung.

Die Reform des § 218 StGB hat die sogenannte Fristenregelung mit Beratungspflicht auf den Weg gebracht. Eine Beratung soll, so sieht es der Gesetzgeber jetzt vor, durch Rat und Hilfe dazu beitragen, die in Zusammenhang mit der Schwangerschaft bestehende Konfliktlage zu bewältigen und einer Notlage abzuhelfen.

Meistens kommen mehrere Gründe zusammen, die eine Entscheidung schwer machen. Frauen in diesen schwierigen Lebenslagen nicht alleine zu lassen und ihnen in einer ergebnisoffenen Beratung Hilfe anzubieten, ist die Kernaufgabe der Schwangerschaftskonfliktberatung.

Es muss aber gar nicht um einen Schwangerschaftskonflikt gehen, um festzustellen, dass Mütter mit dem Management von Beruf und Familie auch an ihre Grenzen stoßen. Die Doppelbelastung - gerade auch während der Corona-Pandemie - hat gezeigt, dass viele Frauen jetzt nur noch funktionieren und körperlich und psychisch am Limit agieren. Erschöpfung ist das Thema. Die Kraftreserven sind aufgebraucht. „Der Gesundheitszustand von Müttern, Vätern und Kindern, die in Deutschland eine Kur antreten, ist schlechter als angenommen“, so berichtet das Müttergenesungswerk in seinem Datenreport 2020. Mit den vielfältigen Beratungsangeboten der Diakonie stehen wir auch diesen Familien mit Rat und Hilfe zur Verfügung.

Frauen mit Fluchterfahrung

Immer mehr Frauen und Familien, die Fluchterfahrungen hinter sich haben, suchen unsere Beratungsstelle auf. Unterstützt durch eine Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können wir schwangeren und traumatisierten Frauen ein besonderes Beratungsformat anbieten. Traumapädagogisch ausgebildete Berater*innen unterstützen die Frauen, bei denen auch häufig der Einsatz von Sprachmittler*innen erforderlich ist, weil die Deutschkenntnisse nicht ausreichen.

Sexualpädagogische Präventionsarbeit

Neben diesen Beratungsangeboten bieten die Mitarbeiter*innen der Schwangerenberatungsstelle auch sexualpädagogische Präventionsarbeit in Schulen an. Neben klassischen Aufklärungs- und Verhütungsthemen sowie sexuellen Erkrankungen spielen heute auch Themen wie geschlechtliche Identität, sexuelle Selbstbestimmung und Schutz vor Übergriffen eine wichtige Rolle.

Anders als vor 40 Jahren finden heute Beratungen nicht mehr nur in Präsenz statt, sondern es sind auch Videosprechstunden und Online-Beratungen möglich. Dass diese Angebote mehr genutzt werden, ist natürlich auch ein Ergebnis der Corona-Pandemie. Trotz dieser digitalen Möglichkeiten war auch in der Coronazeit die Beratungsstelle mit den entsprechenden Schutz- und Hygienemaßnahmen immer offen für alle Ratsuchenden. Zusätzlich wurden aber auch Möglichkeiten der telefonischen sowie der Video- und Online-Beratung ausgebaut.

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