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12. September - Impulsvortrag beim Netzwerk Soziale Akteure Belm

Unter dem Titel „ Die Islamdebatte- Perspektiven aus der Radikalisierungsprävention“ referierte das Team von HAFEZ anlässlich des jährlich stattfindenden Netzwerktreffen der sozialen Akteure Belm über aktuelle Entwicklungen in der Radikalisierungsprävention. Im Zentrum der Darstellungen stand die Radikalisierungsspirale: Dieses Modell identifiziert radikal-islamistische und rechtsradikale Gruppierungen als  effektive Narrativgeber einer sich gesamtgesellschaftlich polarisierenden Debatte, welche häufig „den Islam“ zum Thema hat. Die radikalen Kräfte profitieren hierbei voneinander und gehen eine paradoxe Symbiose ein: Rechtsradikale machen sich das simplifizierte und polarisierende Islambild der radikalen Islamisten zu eigen, um den Islam als Religion insgesamt zu diskreditieren, auf der anderen Seite nutzen Neo-Salafisten und Islamisten ein zunehmendes Klima der Marginalisierung und Diskriminierung von MuslimInnen als Ressource für ihre Anwerbungsstrategien. Die Dynamiken am radikalen Rand wirken dabei bis weit in die Mitte der Gesellschaft. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich Umfragewerte zum Thema „Islam“, sowie den medialen Umgang mit dem Thema anschaut. Der Vortrag hatte zum Ziel, die TeilnehmerInnen für diese gefährlichen Dynamiken zu sensibilisieren. Im Anschluss gab es eine Diskussions- und Fragerunde zu dem Thema, wobei nochmals deutlich wurde, wie wichtig es ist kausale Verbindungen von „Islam“ als  Urheber von Problemen, beispielweise im Bereich der häuslichen Gewalt, zu unterlassen und bestehende Probleme differenziert beim Namen zu nennen. „Islam“ als ein unfassbar diverser Diskurs eignet sich nicht als Erklärungsmatrix für die Handlungen Einzelner.

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