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1. Fachtag zur Demokratiestärkung und Radikalisierungsprävention in der pädagogischen Praxis

Seit anderthalb Jahren ist bei der  Diakonie Osnabrück die Koordinierungsstelle „Präsenz“ für Stadt und Landkreis Osnabrück angesiedelt. In dieser Zeit hat sich ein breit aufgestelltes Netzwerk entwickelt: Neben dem Clearing und den Fallkonferenzen in einzelnen Begebenheiten zeigt sich insbesondere die pädagogische Präventionsarbeit als ein breites Spektrum zur Demokratiestärkung.

Gemeinsam mit Mitarbeitenden des Modellprojektes HAFEZ der ökumenischen Jugendhilfe und der Polizeidirektion Osnabrück wurde jetzt am 10. April ein 1. Fachtag für Akteure in den unterschiedlichen pädagogischen Handlungsfeldern der Radikalisierungsprävention organisiert und durchgeführt.

Eike Brahms, Islamwissenschaftler bei HAFEZ, führte mit einem praxisorientierten Vortrag in die Thematik ein: Sein Beitrag „Zwischen Islamismus und Islamfeindlichkeit - Islambilder in Deutschland und die Folgen für die Präventionsarbeit“ wurde anschließend im Podium diskutiert. Dr. Preuschaft vom Landespräventionsrat Niedersachsen stellte hier den politischen Auftrag zu dieser gesellschaftlichen Herausforderung dar. Sabina Ide, Dialogbeauftragte der Polizei, machte deutlich, dass es bei der Radikalisierungsprävention besonders auf das Vermitteln von demokratischen Werten und den gemeinsamen Austausch geht. Der Vorsitzende des Migrationsbeirates der Stadt, Vëllaznim Haziri, zeigte in seinen Beiträgen auf, dass auch in der Stadt das politische Engagement von Jugendlichen in der Migrationsgesellschaft gefragt ist.

In vier Workshops hatten die Praktiker Gelegenheit zum Austausch: Im Bereich der Frühkindlichen Prävention – was können Akteur*innen in den Kindertagesstätten und Familienzentren tun, um radikalen Tendenzen entgegen zu wirken – wurden die Angebote des Niedersächsischen Institutes für Frühkindliche Bildung vorgestellt. In einem zweiten Workshop ging es um schulische Präventionsangebote. Die modulare Schulungsreihe für Schüler*innen der 8 -10. Klassen zu den Themen Identität, Zivilcourage, Demokratie, Medienkompetenz, Radikalisierung und Islam/Islambilder wurden präsentiert und gemeinsam neue Perspektiven entwickelt. Der dritte Workshop wurde von der theaterpädagogischen werkstatt Osnabrück gestaltet. In einem vierten Workshop wurden Möglichkeiten der Teilhabe für Jugendliche im interkulturellen und religiösen Kontext aufgezeigt und am Beispiel der Polizeiscouts und der Firefighter Friends veranschaulicht.

Im Ergebnis aller Workshops stellten die Praktiker fest, dass die Vernetzung der einzelnen Akteure und derer Angebote gut gelingt und ein solcher Fachtag einen ausgezeichneten Rahmen für den Austausch bietet. Als einer der nächsten Schritte ist die Durchführung von Multiplikatorenschulungen geplant.

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