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Drogengedenktag 2021 Osnabrück

Anlässlich des Internationalen Gedenktages für verstorbene Drogengebraucher*innen fand am Mittwoch den 21.07.2021 eine Andacht vor dem Gedenkstein der Gertrudenkirche in Osnabrück statt. Organisiert wurde dieser Tag durch das Netzwerk der Drogenhilfe in Osnabrück (Seelsorger Pastor Hartmut Heyl, Aids-Hilfe Osnabrück e.V., AMEOS Klinikum Osnabrück, AJSD, Caritasverband Osnabrück, Diakonisches Werk Osnabrück, ELROND Osnabrück, Jes Osnabrück, Selbsthilfegruppe für Eltern drogenabhängiger Kinder).

Medial wurde der Gedenktag mit Ankündigungen in den Lokalzeitungen der Neuen Osnabrücker Zeitung, der Osnabrücker Nachrichten sowie der Abseits (die Osnabrücker Straßenzeitung) und einem Expertentalk (Norman Zipplies, Niedrigschwelliges Suchthilfezentrum Diakonie und Martina Tranel, Betreutes Wohnen Theresienhaus, Caritas) in der von Seelsorger Pastor Heyl moderierten Radiosendung „Um Gottes Willen“ begleitet. Wie auch im vorherigen Jahr fertigten das Theresienhaus (Caritas) und das Kleingartenprojekt „NaturKraft“ (Diakonie) „SeedBombs“, das sind kleine Päckchen mit Wildblumensamen, zum Verteilen in den einzelnen Einrichtungen an, um auf den Gedenktag aufmerksam zu machen. Das AMEOS stellte wieder kleine Flyer mit den sozialpolitischen Botschaften des Osnabrücker Netzwerkes zur Verfügung, die in diesem Jahr vom Ambulanten Justizsozialdienst in den Einrichtungen verteilt wurden. Ganz neu konnte das Wirtschaftsmarketing Osnabrück für das Anliegen des Gedenktages gewonnen werden: An den Hauptstraßen wurden alle 20 Minuten zwei Bilder mit der „Traurigen Zahl des Tages“ mit der Anzahl und den Namen der in Osnabrück verstorbenen Drogengebraucher*innen eingeblendet.

Den verstorbenen neun Menschen wurde an diesem Tag unter freiem Himmel und unter Einhaltung des pandemiebedingten Hygienekonzeptes gedacht. Der gemeinsame Weg führte die Teilnehmer*innen von der Gertrudenkirche vorbei am Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiemorde zum Gedenkstein für verstorbene Drogengebraucher*innen. Eröffnet wurde die Gedenkfeier durch gesellschaftskritische Töne des Seelsorgers Pastor Hartmut Heyl.  Ulrike Sensse von der Diakonie Osnabrück las das Evangelium vom Ostermontag vom Weg der Jünger nach Emmaus. Diakon Gerrit Schulte sagte in der Auslegung, der „Freundeskreis unter den Toten“ werden immer größer. Wir alle müssten uns im Leben von so vielen Freunden und Hoffnungen verabschieden, dass man an Gott und der Welt irrewerden könne, wenn wir nicht gemeinsam unterwegs und miteinander im Gespräch blieben.

Der Tag stand unter dem bundesweiten Motto „Drogentod vermeiden – Substitutionsbehandlung individualisieren“ mit Augenmerk auf die Corona-Pandemie und vor allem deren Auswirkungen auf suchtkranke bzw. drogenabhängige Menschen. Im Anschluss wurden die Namen der Verstorbenen verlesen und beschriftete Steine durch Angehörige, Freund*innen, Bekannte und Mitarbeiter*innen aus sozialen Einrichtungen zum Gedenkstein getragen. Steine mit dem #dufehlst und angezündete Kerzen wurden ebenfalls um den Gedenkstein verteilt und den Verstorbenen durch ein Gebet gedacht. In Wortbeiträgen von Bürgermeisterin Eva-Maria Westermann und Conrad Tönsing (Caritas) wurde der wichtige Stellenwert des Netzwerkes der Drogenhilfe deutlich. Das Musik-Duo Charlotte und Nils begleitete die Gedenkveranstaltung musikalisch mit bewegenden Beiträgen.

(Text Janis-Josephine Falkenstein, Aids-Hilfe Osnabrück e.V.)

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