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Cannabis Legalisierung: Informations- und Beratungsangebote für Eltern, Lehrer*innen und alle Interessierten in der Diakonie-Fachstelle für Sucht und Suchtprävention

Die Bundesregierung hat am Freitag, den 23.02.2024 einen Gesetzentwurf zur Cannabislegalisierung verabschiedet. Fachleute unterstützen eine Legalisierung unter bestimmten Rahmenbedingungen. Doch insbesondere Eltern, aber auch beispielsweise Lehrer*innen kann der Gesetzesentwurf beunruhigen. Die Diakonie Osnabrück bietet allen Interessierten Informations- und Beratungsangebote zum aktuellen Thema an.

Die Diakonie Osnabrück Stadt und Land arbeitet als größter ambulanter Suchthilfeträger in Niedersachsen in verschiedenen Fachverbänden (NLS, DHS, bus) deutschlandweit an der Erarbeitung von Positionen zur Legalisierung von Cannabis mit.

In Deutschland haben 2021 8,8% der Bevölkerung Cannabis konsumiert, das entspricht 4,5 Millionen Personen. Die höchste Konsumprävalent liegt bei Menschen im Alter von 18 – 24 Jahren (20-25%). Der Konsum ist bei Erwachsenen mit höherer Schulbildung doppelt so hoch wie bei niedriger Schulbildung. Cannabis ist mittlerweile wie Alkohol und Rauchen eine Volksdroge geworden. Alle Versuche, über restriktive Maßnahmen den Konsum einzudämmen, sind bis zum heutigen Tag gescheitert. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit der Frage der Legalisierung auseinanderzusetzen.

Die Argumente für eine Legalisierung von Cannabis im begrenzten Rahmen sind u. a. die Entkriminalisierung von Konsumierenden. Zurzeit gelten alle als vorbestraft, die des Konsums überführt werden. Das verhindert oft Entwicklungspotenziale, insbesondere von Jugendlichen. Zusätzlich können gesundheitliche Risiken durch den Erwerb von Cannabis außerhalb des illegalen Marktes reduziert werden, da einer Beimischung von Substanzen vorgebeugt würde. Hohe Gewinnmargen im illegalen Milieu würden vermieden werden.

Das körperliche Abhängigkeitspotenzial bei Cannabis liegt deutlich niedriger als bei Heroin, Kokain, Alkohol oder Nikotin. Trotzdem bestehen bei regelmäßigem Konsum vor allem für Jugendliche erhebliche Risiken wie Rauschpsychose, induzierte Psychose, amotivationales Syndrom, Wesensänderung, Depressionen, Paranoia und Atemwegserkrankungen. Das jetzige Vorhaben der Bundesregierung, Social Clubs für den Anbau von Cannabis gründen zu lassen und dort auch Präventionsbeauftragte einzusetzen, versucht dem EU- Recht, was den Verkauf von Drogen verbietet, Rechnung zu tragen. Es verhindert aber die staatliche Kontrolle (Qualität und Preis) und Abgabe, die aus fachlicher Sicht dringend notwendig erscheint. Gleichzeitig gibt es keine Aussage über die Finanzierung notwendiger Präventionsangebote. Dieses ist aus Sicht der Fachstellen für Sucht und Suchtprävention zutiefst besorgniserregend.

Gerade junge Menschen, deren psychische Belastungen durch die Corona-Epidemie, die Klimakrise und den Ukraine-Krieg stark gestiegen sind, könnten durch die Legalisierung von Cannabis ein falsches Signal der Unbedenklichkeit von Cannabiskonsum erhalten. Hier ist ein großer Präventions- und Beratungsbedarf für die Fachstellen entstanden, der dringend finanziert werden muss.

Besorgte Eltern finden trotz alledem professionelle Hilfe bei der Diakonie: Die Fachstelle Sucht und Suchtprävention hat anlässlich des neuen Gesetzesentwurfes ihr Beratungsangebot noch umfangreicher aufgestellt, um den Präventions- und Beratungsbedarf weiterhin decken zu können. Beratungstermine können direkt in der Fachstelle Sucht und Suchtprävention vereinbart werden.

Fachstelle für Sucht und Suchtprävention der Diakonie Osnabrück
Geschäftsbereichsleitung Ulrike Sensse

Telefon 0541 94010-0

suchtberatung@diakonie-os.de

www.diakonie-os.de

 

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