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„Du kannst das schaffen!“: Wie Zeugnisse zu echten Motivationsschüben führen können

Mittwoch gibt’s Halbjahreszeugnisse! Seit es Schülerinnen und Schüler gibt, sorgt diese Nachricht nicht bei allen für Begeisterungsstürme. Dabei können Zeugnisse richtig motivieren: Denn gute Noten unterstützen die Freude am Lernen. Aber auch nicht so gute Noten müssen noch lange nicht ein Motivationstief bringen. Wie das gelingt, weiß Uwe Langnickel, Leiter der psychologischen Beratungsstelle der Diakonie Osnabrück.

„Erfolge soll man feiern, Misserfolge aber auch“, findet Uwe Langnickel. „Schließlich sagt die Note allein rein gar nichts über die Lernbereitschaft des Kindes aus. Wichtig ist es, nicht nur das Endergebnis auf dem Zeugnis zu sehen, sondern den Weg dorthin.“ Wie motiviert war mein Kind im Laufe des Schuljahres? Mit wie viel Freude haben wir an den Hausaufgaben gesessen? In welchen Fächern konnte es sich verbessern? „Eltern sollten das Gesamtpaket sehen“, empfiehlt Uwe Langnickel weiter. „Denn nicht die Noten allein spiegeln das Engagement des Kindes wider.“

Doch wie kann ich konkret schlechtere Noten kommentieren? „Ein „Ich finde es toll, wie sehr du dich in diesem Jahr angestrengt und gelernt hast“ ist zum Beispiel eine Möglichkeit, dem Kind zu zeigen: Ich sehe deine guten Absichten! Weiter so. So fokussiert man sich nicht allein auf das Defizit, sondern legt die Sicht auf das Positive.“

Kinder haben von Natur aus Lust, zu lernen – und genau das sollten Eltern über die Schulzeit versuchen zu erhalten. Durch positives Bestärken, dem Vermitteln der Einstellung, das Lernen ein Türöffner dafür ist, die Welt zu entdecken und auch die eine oder andere Belohnung können dafür sorgen, dass Lernen langfristig Spaß macht und Misserfolge nicht allzu demotivierend wirken. „Machen Sie Ihren Kindern Mut! Vermitteln Sie das Gefühl: Du kannst das schaffen!“, gibt Uwe Langnickel gerne Eltern mit auf den Weg. Und auch die eine oder andere Belohnung darf mal sein. Ob gemeinsame Aktivitäten, Quality Time mit einem Elternteil, eine tolle Unternehmung oder auch die Erfüllung eines materiellen Wunsches: „Je mehr sich das Kind freut, desto größer ist der Effekt.“

Und ist die erste Aufregung ums Zeugnis verflogen, lohnt sich noch einmal ein gemeinsamer Blick auf die einzelnen Noten – sozusagen als kleine Vorbereitung fürs kommende Schul- oder Halbjahr. „Setzen Sie sich gemeinsam mit ihrem Kind Ziele“, empfiehlt Uwe Langnickel abschließend. „Wo möchte es sich verbessern? Welche Noten sollen bleiben? Woran soll gearbeitet werden? Und vor allem: wie kann ich als Elternteil mein Kind dabei aktiv unterstützen? Geben Sie ihrem Kind bewusst das Gefühl: ich glaube an dich und deine Fähigkeiten! So kann es gut gerüstet und motiviert in die neue Lernphase starten.“

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